Studienfahrt Hamburg 2022

Am Montag, den 18.9.2022, begann für die eine Hälfte der Jahrgangsstufe 12 die Studienfahrt nach Hamburg um 7:45 Uhr am Bahnhof in Geislingen. Trotz des frühen Aufstehens traten wir die Zugreise voller Zuversicht und Hoffnung auf eine großartige Zeit an – immerhin wurde unsere Reise mit viel Herz von unseren beiden Kursbegleitern, Herr Dietze und Frau Gröning, geplant.

Noch wusste keiner, dass am Frankfurter Hauptbahnhof eine in etwa gleichaltrige Schulklasse hinzusteigen würde, weshalb vor allem Herr Dietze nicht darauf gefasst war, schon so früh auf der Reise den ein oder anderen Kulturschock zu erleben. Dafür freute er sich umso mehr über die Ankunft und verließ am Hamburger Hauptbahnhof sogar als allererster den Zug…

Noch am selben Tag unternahmen wir eine Stadtführung, bei der uns einige schöne Sehenswürdigkeiten und Orte wie das Rathaus oder der Hafen gezeigt wurden. Wen Hamburg dann noch immer nicht faszinierte, konnte der Stadtführer mit dem Stichwort „Pfefferkörner“ begeistern, denn er führte uns ebenfalls durch die berühmte Speicherstadt. Obwohl wir auf Kälte gefasst waren, hat sogar das Wetter mitgespielt.

Am Abend ging es gemeinsam zum Poetry Slam, bei dem aktuelle Themen wie Umwelt und Klimawandel aufgegriffen wurden. Danach hatten wir dann, wie jeden Abend, bis 0 Uhr Zeit, in kleineren Gruppen loszuziehen und die Stadt unsicher zu machen. Manche nutzten diese Zeit, um zum Beispiel Karaoke singen zu gehen, während andere sich auf die Suche nach leckerem Essen machten.

Der nächste Tag startete mit einer Hafenrundfahrt, bei der uns der Kapitän vom Wasser aus über den Schiffstransport aufklärte und uns einige interessante Fakten über die Hafenstadt präsentierte. Währenddessen tüftelten wir alle schon, was die geplante Überraschung der Lehrer für den nächsten Nachmittag sein könnte. Bevor es nachmittags mit den Workshops weiterging, hatten wir zwischendurch etwas Freizeit, um uns beispielsweise Fischbrötchen oder Ähnliches zu kaufen. Bei den Workshops gab es zwei Themenbereiche zur Auswahl – die Medizin während der NS-Zeit und das Thema „Dunkelheit“. Während eine Gruppe für eine Stunde erfahren durfte, wie es ist, blind zu sein, besuchte die andere das Medizinhistorische Museum des Uniklinikums Hamburg. Anschließend wurden wir mit den Worten „Das wird euch gefallen!“ auf die Sternschanze geführt, wo wir reichlich Restaurants und Läden zum Shoppen vorfanden.

Für den Mittwoch waren gleich vier Aktivitäten geplant, wobei zwei davon von unseren Lehrern geheim gehalten wurden. Am Morgen war die Kunsthalle angesagt, in der wir vor allem viele Werke von Caspar David Friedrich betrachten konnten. Für Leute, die sich nicht mit älteren Werken beschäftigen und nicht großartig an Kunst interessiert sind, gab es die Möglichkeit, eine Ausstellung mit moderner Kunst anzusehen. Anschließend konnten wir unseren Mittag individuell gestalten, bevor es ins Planetarium ging. Ein paar von uns stöberten noch durch den Museumsshop, während andere Hamburg weiter besichtigten oder sich ein nettes Café suchten. Der Ausflug ins Planetarium war den Schülern vorher nicht bekannt, jedoch freuten sich alle darauf, entweder Neues über die ISS zu lernen oder sich etwas von den vorherigen Tagen zu erholen. Wenn nun das ein oder andere Schnarchen zu hören war, war das auch nicht weiter schlimm…

…denn direkt daraufhin ging es weiter mit der heißersehnten Überraschung. Schon die ganze Woche über spekulierte die gesamte Gruppe darüber, was unsere Lehrer geplant hatten. Einigen ist bei der Hafenrundfahrt schon ein großes Schiff mit der Aufschrift „Escape Room an Bord“ aufgefallen, das jeden faszinierte. Da man uns am Vortag schon in vier Gruppen einteilte, erschien diese Idee nicht ganz abwegig. Frau Gröning und Herr Dietze versuchten jedoch, bis zum Ende nichts zu verraten. Unsere Annahmen stellten sich als richtig heraus und die Freude war groß, als wir endlich an Bord der „Cap San Diego“ standen und der Schriftzug „Hidden in Hamburg“ uns ins Auge fiel. Die verschiedenen Gruppen durften anschließend spannende Rätsel lösen, wobei jeder ein Thema zugeschrieben bekam.

Um den Tag richtig ausklingen zu lassen, durften wir auf der Terrasse der Elbphilharmonie den Ausblick auf die Elbe und die Stadtlichter bei Nacht genießen.

Der vorletzte Tag im wunderschönen Hamburg war zu unseren Gunsten nicht sonderlich streng durchgeplant, denn abgesehen vom Auswanderermuseum hatten wir den ganzen Tag Zeit für unsere Challenges. Um nämlich keine langweiligen Präsentationen oder ähnliches über die Fahrt abhalten zu müssen, haben sich unsere Lehrer ein paar spannendere Aufgaben für uns überlegt, die auch das Lernen über die Kultur der Stadt einfach machten. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Essen mit allen und einer ausführlichen und sehr professionellen Führung einmal um den Block auf der Sternschanze und über die Reeperbahn, geführt von einem Mitschüler selbst.

Am letzten Tag stand nur die Rückreise an, Abfahrt um 14:12 Uhr. Erschöpft, aber glücklich kamen wir, überraschenderweise pünktlich, um ca. 20:40 Uhr in Geislingen an – ein Debut für die deutsche Bahn und dieses Mal sogar in einem stillen Zug…

Bis auf ein paar kleinere Missgeschicke, wie zum Beispiel, als uns Herr Dietze in der U-Bahn verloren ging, verlief also alles nach Plan. Mit viel Zeit für uns, spannenden Aktivitäten und vielen lustigen Konversationen haben unsere Lehrer eine erfolgreiche und prägende Studienfahrt gestaltet, auf die wir sicherlich auch nach dem Abitur noch mit Freude zurückblicken werden.

Verfasserin: Chiara Fazio

Bilder: Alma Randlshofer

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