Studienfahrt Krakau

Krakau – zweitgrößte Stadt Polens, voll wissenswerter Geschichte und ein wahres kulturelles Erlebnis.
Diese königliche Stadt an der Weichsel besuchten wir, die Hälfte der Jahrgangsstufe 2 sowie die Lehrerinnen Frau Egel und Frau Stüble, im Rahmen der diesjährigen Studienfahrt vom 16.09. – 20.09.2024.

Pünktlich um kurz vor zehn startete unser Flug vom Stuttgarter Flughafen zum Flughafen Johannes Paul ll. in Krakau. Dort wurden wir bereits von Regen und stürmischem Wetter erwartet und während der 30-minütigen Bahnfahrt zu unserem Hotel begleitet. Doch das unbeständige Wetter und die Erschöpfung durch die Anreise konnten unsere Aufregung und die Vorfreude auf die fünf bevorstehenden Tage in Polen nicht nehmen. Die verbleibende Zeit vor dem Check-In im Hotel verbrachten wir mit einem ersten Entdecken der Kulinarik der bis dato fremden Stadt. Speisen wie zum Beispiel traditionelle Pierogi, Zapiekanka oder Obwarzanek, eine polnische Backspezialität, erweckten dabei einen sehr positiven ersten Einblick in die Küche Polens. Nach dem erfolgreichen Beziehen der Zimmer im Hotel, konnten wir die Schönheit der Altstadt bei einem Spaziergang betrachten. Der Planty, ein Park ringsum die Altstadt, die Jagiellonen-Universität und der große Marktplatz mit den Tuchhallen und Kirchen waren dabei die ersten Highlights der Stadt. Das nun besser gewordene Wetter untermalte optimal die vorhandene herbstliche Stimmung. Der Abend konnte anschließend zur freien Verfügung genutzt werden. Dabei wurde auch der Gaming Raum im Hotel ausgetestet. Dieser bot Tischkicker, einen Billardtisch, einen alten Spielautomaten mit Spielen wie Tetris und Pac-Man sowie bequeme Sitzmöglichkeiten. Damit bildete er jeden Abend einen Treffpunkt für unsere Stufe, um Tischkicker-Turniere zu starten, tiefgründige Gespräche zu führen und gemeinsam das Erlebte zu reflektieren. Der nächste Tag startete mit einem Frühstück im Hotel und einer anschließenden Führung durch das jüdische Viertel. Bei der Führung erfuhren wir von einer Einheimischen einiges über die Geschichte der Juden, deren Leid während dem Nationalsozialismus und über ihre Kultur. Außerdem besuchten wir eine Synagoge mit einem jüdischen Friedhof, historische Denkmäler und wir landeten urplötzlich inmitten eines Filmsets für eine polnische Sendung. Nachdem wir unseren Hunger bei polnischen Essensständen decken konnten, ging es in das Oskar Schindler Museum in der ehemaligen Emaillefabrik. Im Museum lernten wir weitere Details zur Judenverfolgung und wie Oskar Schindler einige Menschen vor dem Holocaust retten konnte. Danach verbrachten wir unsere freie Zeit an der Weichsel, dem längsten Fluss Polens, mit den kunstvollen Brücken und genossen den Nachmittag in kleinen Cafés, bevor das gemeinsame Abendessen in einen traditionellen jüdischen Restaurant anstand. Das jüdische Essen erweckte bei uns gemischte Gefühle und war dabei rein gar nicht zu vergleichen mit unserem gewohntem Essen. Dennoch war es ein Erlebnis, das wir nicht missen wollen. Ein Teil von uns verbrachte den späten Abend in einer Bar mit Kartenspielen und unterhaltsamen Gesprächen. Am dritten Tag besuchten wir das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Auf der einstündigen Busfahrt durch die polnische Landschaft nach Auschwitz konnten wir uns emotional auf den Besuch vorbereiten und unsere Erwartungen an das Konzentrationslager sammeln. Auf dem Rundgang durch das Stammlager in Auschwitz l wurde uns das große Ausmaß der Gräueltaten der Nationalsozialisten und die grausamen Lebensumstände der Inhaftierten deutlich. Einblicke in das Krematorium, die vielen Schuhe, die Tonnen von Haare und die Bilder von Häftlingen waren dabei besonders erschreckend.
Daraufhin fuhren wir nach Auschwitz-Birkenau beziehungsweise Auschwitz ll. Dort waren vor allem die Größe des Geländes, der Nachbau einer Baracke sowie die realen Trümmer der Gaskammern sehr eindrucksvoll und einschüchternd. Zurück in Krakau konnten wir den Abend in der Altstadt mit gutem Essen verbringen und die gewonnen Eindrücke verarbeiten. Am letzten vollen Tag in Krakau erkundeten wir den Stadtteil Nowa Huta, eine alte Planstadt nach der sozialistischen Ideologie. Dieser Teil der Stadt überzeugte uns nicht mit seinem architektonischen Charme, jedoch mit seinem geschichtlichen Hintergrund. Anschließend führte unser letzter großer Ausflug nach Wieliczka. Dort besichtigten wir eines der ältesten und bekanntesten Salzbergwerke der Welt. 800 Treppen führten uns über 100 Meter unter die Erde. Unten angekommen konnten wir die atemberaubenden Kapellen, die Geschichte des Salzbergwerkes und imposante Skulpturen, wohl gemerkt alles aus Salz, bewundern. Der Höhepunkt dabei war wohl nach der etwa 3-stündigen Führung die rasante Fahrt mit einem Lift wieder zum Tageslicht. Den Abend ließen wir in Krakau harmonisch ausklingen. An unserem letzten Tag begaben wir uns vormittags noch zur Burg Wavel, die sich auf einem Hügel über dem Zentrum der Stadt erhebt. Wir besichtigten ebenda die Kathedrale, bestiegen den hohen Glockenturm und bestaunten die Gräber von Adelsfamilien in der Krypta. Im Anschluss konnten wir noch einmal das bunte Treiben in der Innenstadt und ein Mittagessen genießen, bevor wir am Nachmittag leider bereits zum Flughafen aufbrechen mussten. Mit einer Stunde Verspätung landeten wir erschöpft aber voller neuer Erfahrungen um etwa 19 Uhr wieder in Stuttgart.

Diese Studienfahrt war geprägt von vielen neuen, schönen und auch unvergesslichen Eindrücken. Wir waren eine sehr harmonische Truppe und konnten gemeinsam eine tolle Zeit in Krakau verbringen, an die wir uns sehr gerne wieder zurückerinnern. Ein großer Dank gilt Frau Egel und Frau Stüble für die gute Organisation und das Vertrauen in uns Schüler, sodass wir eine unbeschwerte Zeit in Polen verbringen konnten.

Verfasserin: Finja Mayer, Presse AG (J2)

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