Let´s dance!

Unter diesem Motto erfreuten die musikalischen Arbeitsgemeinschaften des Michelberg-Gymnasiums wieder ein zahlreiches Publikum mit ihrem Sommerkonzert

Und plötzlich fängt die Welt an zu tanzen. Musik trägt uns mitten hinein nach Paris ins Moulin Rouge und zu Dracula nach Transsilvanien. Das Unterstufenorchester unter der Leitung von Martina Bach intoniert gekonnt den Can-Can von Jaques Offenbach und einen Titel namens „Dracula Rock“.

„ Tanzen dürfen Sie“, fordert die Dirigentin in ihrem launigen Kommentar das Publikum auf, „wenn es Sie nicht mehr auf den Stühlen hält, Sie dürfen aber auch mitwippen.“

Die jüngsten Musizierenden des Michelberg-Gymnasiums gaben ihr Bestes, wobei Minna Decker mit Oboe und Sopranblockflöte als Solistin hervortrat.

Alle waren sie gekommen, Freunde, Lehrer, Eltern und Großeltern, die Martina Bach in der vollbesetzten Jahnhalle willkommen hieß. Nach dem ersten mehr als verdienten Applaus blieb den Zuhörern kaum Zeit zum Verschnaufen, als mit dem „Großen Chor“ die Schule die Singgemeinschaft von Eltern, Lehrer und Schülern mit einem beschwingten Potpourri von Tänzen präsentierte Mit einem Samba erreichten die Fünf-Täler-Stadt südamerikanische Rhythmen und pure Lebensfreude. Mit dem Evergreen von Abba „ Dancing Queen“ sprang der Funke letztlich über und das begeisterte Publikum spendete reichlichen Applaus.

Die beiden Musiklehrerinnen Martina Bach und Luitgard Nibuer, die beide abwechselnd dirigierten und selbst musizierten, die eine am Cello und die andere am Klavier, boten ihrem Publikum eine musikalische Weltreise, die neben vielen Ländern auch die unterschiedlichen Epochen der Musikgeschichte abbildeten. Französische Volksmusik aus der Renaissance und ein Walzer aus Russland mündeten schließlich in einem Tango des argentinischen Musikers Astor Piazolla. In weiteren Soli glänzten Martina Bach am Cello und Niklas Jeske mit der Geige. Unterbrochen wurden die internationalen Tänze durch ein ganz besonderes Schmankerl, das, so die Dirigentin in ihrem launigen und unterhaltsamen Kommentar zwischen den einzelnen Stücken, sie den Freunden und Förderern der Musik nicht vorenthalten wollte: Die erfolgreichen Preisträger Christian Kunz und Michael Menzel begeisterten die andächtig lauschenden Zuhörer mit einer Bearbeitung für Gitarren von Johann Sebastian Bach.

Nach einer kurzen Pause, in der der Förderverein Groß und Klein mit Butterbrezeln und Getränken versorgte, trat im zweiten Teil die Big Band unter der Leitung von Martina Bach auf.

Obwohl sie in der Rätsche schon ein eigenes Konzert gaben, ließen die Musiker es sich nicht nehmen auch hier noch einmal vor einem größeren Publikum aufzutreten. Mit ungebremster Musizierlust verbreiteten sie mit Titeln aus Brasilien und der Karibik den Groove und die unbändige Lebensfreude dieser Länder und Menschen, wobei mit „The Girl From Ipanema“ und „Carribean Dance“ nur zwei genannt sein sollen.

Auch hier fielen wieder zwei junge Talente mit ihren Soli auf: Joe Thajer an der Posaune und Stefan Traub am Bass. Es mache ihnen sichtlich Spaß und wir werden von ihnen sicherlich noch viel erwarten können, prophezeite eine stolze Martina Bach. Auch von ihren „alten Hasen“ nicht minder begeistert lobte die engagierte Musikpädagogin die Soli von Rebecca Beti und Lasse Jehle am Altsaxophon,und Jeevan Pfleiderer an der Trompete. Das letzte Drittel des Konzerts gehörte ganz dem Jazz. Hier stachen neben dem instrumentalen Klang vor allem zwei Gesangs- stimmen hervor : Mariella Rösch aus Klasse 7 legte mit „Moon River“ einen starken Auftritt hin. Das junge Talent überzeugte mit einer tollen, ausdrucksstarken Stimme, von der wir im Laufe ihrer Schulzeit sicherlich noch einiges hören werden.

Der Abiturient Moritz Miller sang mit „ Save The Last Dance For Me“ das letzte Lied des Abends. Der junge Mann schaffte es, genau die richtige Stimmung aus Wehmut und Erinnerung an eine schöne Zeit wiederzugeben, so dass auch das Publikum gleichzeitig elektrisiert und melancholisch wurde. Mit dem Ende seiner Schulzeit hofft seine Musiklehrerin ihn auch in Zukunft als Gast in der Band begrüßen zu dürfen oder bei den Probetagen auf der Kapfenburg, was auch andere Ehemalige immer wieder gern nutzten. So ging mit dieser wundervollen Gesangseinlage ein einmaliger Abend zu Ende, der vom Publikum mit viel Beifall belohnt wurde.

Auch der Schulleiter Heiner Sämann beglückwünschte die sehr gelungene Darbietung, lobte die große Spielfreude der Musiker, die eine enorme Begeisterung aller und ein Miteinander spüren lasse. Es stecke sehr viel Arbeit dahinter, hob er die enorme Leistung der beiden Musikpädagoginnen Martina Bach und Luitgard Nibuer hervor, wenn zwei Personen allein ein solches Programm bewältigten. Dabei verwies er noch einmal auf die bezaubernden Auftritte und die wunderbaren Melodien .Es sei eine besondere Leistung der beiden Lehrerinnen, immer wieder neue Talente zu entdecken und zu fördern. Sie legten großen Wert darauf, ihre Orchester von unten herauf wachsen zu lassen, wobei dann die Anfänger die Großen zum Vorbild nähmen.

Mit diesem Lob für einen besonders gelungenen Abend gingen alle mit dem Gefühl nach Hause, dass hier die Schulgemeinschaft des Michelberg-Gymnasiums Großes geleistet habe.

Text und Fotos: Anette Bihl

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