Französisch-Kurs des Migys besucht Strasbourg

Da der Französisch-Kurs der aktuellen J2 aus praktischen Gründen nie die Chance bekommen hat, nach Frankreich zu reisen, beschlossen wir als Kurs, eine kleine Abschlussfahrt nach Strasbourg zu organisieren.

Am Donnerstagabend (18.05.) ging es deshalb mit dem Zug nach Stuttgart und von dort mit dem französischen TGV Richtung Zielort. Erstaunlicherweise war die Fahrt Recht kurzweilig, was vor allem an der harmonischen kleinen Gruppe aus acht SchülerInnen und zwei Lehrerinnen lag.

Dort angekommen begrüßte uns eine romantische Stadt im orangenen Licht der untergehenden Sonne. Auch der bunte Mix an Menschen aus unterschiedlichen Kulturen fiel uns auf und überraschte doch den ein oder anderen. Mithilfe der Tram ging es für uns zu unserem Hotel, das etwas abseits gelegen war. Statt nun todmüde und erschöpft in unsere Betten zu liegen, beschlossen wir kurzerhand die Stadt noch am späten Abend unsicher zu machen. Unsere Wahl fiel auf eine kleine Bar ein paar Häuser neben unserer Unterkunft. Trotz verschlossener Tür und abgedunkelten Fenstern, wurde uns der Eintritt mithilfe von spontanem Klingeln gewährt und der erste Abend konnte mit alkoholfreien Cocktails und witzigen Erzählungen bis spät in die Nacht ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es erst gegen zehn Uhr mit einem gemütlichen, französischen Frühstück im größten Zimmer mit kleiner Küche los. Nicht nur das anstehende Programm und die Erwartungen wurden Gesprächsthema, auch Frau Schwarz’ Zeugnis, das sie zufällig dabei hatte, wurde von den SchülerInnen ordentlich inspiziert und bewertet. Mit vollen Bäuchen und einer neu entdecken Käse-Liebe bei Arda begaben wir uns mithilfe der Tram ins Stadtzentrum zur „Notre Dame“, wo unsere „jeu de piste à Strasbourg“ (Stadtrally) begann.

Nachdem wir einige Gruppenbilder und auch Holger ein paar Fotos für seine Oma gemacht hatten, bekamen wir mehrere Stunden Zeit während dem Beantworten einiger Fragen zu speziellen Sehenswürdigkeiten, die Stadt zu erkunden. Nicht nur die kleinen Gässchen, alten Häuser und dekorierten Lädchen faszinierten uns, auch die große Diversität an Menschen wurde uns einmal mehr bewusst. So entdeckten wir in Gruppen verschiedene Orte, Baustile und Sehenswürdigkeiten, wie den „place Kléber“ oder die „Notre Dame“ und unterhielten uns mit Einheimischen, um so schnell wie möglich die Stadtrally zu gewinnen. Da unser Vokabular nicht immer ganz vollständig war, wurde beispielsweise kurzerhand der „sac“ zu „une tüt“. Trotz dieser sprachlichen Barrieren verstanden uns die Menschen, da die meisten aufgrund der Nähe zu Deutschland auch unsere heimatliche Sprache beherrschten und  meist äußerst freundlich und hilfsbereit waren.

Am Nachmittag entschieden wir uns spontan für eine Bootstour durch die „l’Ile“. Voller Selbstbewusstsein mieteten wir uns ein Boot, das wir selbst steuern durften und begaben uns auf eine abenteuerliche Fahrt durch „Petit France“ und grünere Teile der Stadt. Nicht nur starke Strömungen erschwerten uns die Tour, auch gewisse Brücken wurden gerammt, weshalb die ein oder andere Person als „Brückenschänder“ und „Zerstörer kulturellem Erbguts“ galt. Natürlich kam niemand zu Schaden und so ging die Bootsfahrt als ein lustiges Highlight in die Bücher ein. Um unsere Gemüter zu beruhigen stand am Abend ein Besuch in einem Crêpe-Restaurant an. Auch hier überzeugte Strasbourg mit seiner französischen Küche und einem Crêpe-Menü, das unsere Gaumen verzauberte. Zum Abschluss des Tages erkundeten wir zusammen die Stadt bei Dunkelheit und das Nachtleben und ließen auch an diesem Tag das Erlebte mit ein paar Drinks in dem französischen Traditions-Brauhaus „Meteor“ ausklingen. Spontan veranstalteten die SchülerInnen noch spät in der Nacht ein UNO-Duell, das so ausartete, dass nicht nur andere Bewohner des Hotels lautstark davon mitbekamen, sondern auch fast die Freundschaft innerhalb der Truppe kostete.

Der letzte Morgen startete bereits etwas früher mit den obligatorischen Erzählungen Ardas über die letzte Nacht (mit Holger), da ein Besuch im Europaparlament anlässlich des „Europe-Days“ geplant war und viele BesucherInnen erwartet wurden. Die Erwartungen ließen sich schnell bestätigen: Eine lange Schlange hatte sich bereits vor dem Eingang gebildet, sodass wir kurzerhand beschlossen nur durch das Regierungsviertel zu laufen, um dem strengen Zeitplan weiterhin folgen zu können. Die hohen, verglasten und kunstvoll geschwungenen Gebäude präsentierten uns mal wieder eine ganze neue Seite Strasbourgs, die uns ebenso beeindruckte. Einige politisch wichtige Gebäude rangelten sich um die l‘Ile und bilden den modernen Stadtteil. Nachdem die benötigten Souvenirs und Muttertagsgeschenke noch in größter Eile besorgt wurden, traten wir nach gemeinsamen Pizzaessen schweren Herzens die lange Heimreise an, die nicht nur überfüllte Züge und einige höchst stressige Situationen, sondern auch viele lustige Gespräche über den vergangenen Tag und Überraschungen bereit hielt.

Wir bedanken uns bei Frau Schwarz und Frau Gröning, die diese Reise für uns möglich machten, in jeglichen (brenzligen) Situationen den richtigen Spruch bereit hatten, immer an unserer Seite waren und den Aufenthalt so unvergesslich gemacht haben wie er für uns immer sein wird!

Pia Haas (Presse AG)

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