Studienfahrt des MiGys nach Antwerpen

Antwerpen, eine Stadt im Norden Belgiens, besonders bekannt für den Diamantenhandel, circa 40 Kilometer von Brüssel entfernt – auf den ersten Blick ein etwas außergewöhnliches Reiseziel für eine Studienfahrt. Aber: „Never judge a book by its cover“, denn der Geruch von Waffeln und Fritten, in Kombination mit dem mediterran geprägten Charme der Hafenstadt, ließen so manch einen neugierig werden.

Am Montagmorgen (22.10.2025) ging es los: 47 verschlafene Schüler und ihrer Lehrer begaben sich auf die Reise. Auch wenn die ein oder andere Schlafmütze durch die Stimme des Busfahrers, der gerade die nächste Raststätte durch sein übersteuertes Mikrofon ankündigte, aus dem Land der Träume gerissen wurde, haben wir, Dank reichlich Proviant, kreativer Nackenkissen und zwei Musikboxen, die neunstündige Fahrt im überfüllten Bus dennoch gut überstanden. Nach unserem Check-In im Hostel machten wir eine grobe Stadttour, um uns einen Überblick zu verschaffen. Bekannte Plätze wie die Stadtbibliothek, die Liebfrauenkathedrale oder die Burg Het Steen, am Hafen Antwerpens, wurden die Woche über hinweg durch interessante, kurze Referate der Schüler geschmückt. Der Abend des Tages war frei für sämtliche Aktivitäten, und so konnten wir auf eigene Faust die Stadt Antwerpen besser kennenlernen.

Die nächsten zwei Tage ging es nach Brüssel, der Hauptstadt Belgiens. Aufgeteilt in A und B Gruppen verbrachten wir unserer Vormittage jeweils im Parlamentarium, dem Besucherzentrum des Europäischen Parlaments, oder besuchten das 102 Meter hohe Atomium und seine vielfältigen Ausstellungen. Währenddessen führte eine Handvoll Schüler Interviews mit den EU Parlament Mitgliedern René Repasi und Prof. Dr. Andrea Wechsler. Dieses Interview wird in naher Zukunft auf dem Göppinger Radiosender RadioFiPS ausgestrahlt werden.

Der Besuch im Parlamentarium diente in erster Hand dazu, das Europäische Parlament und seine Abgeordneten, sowie seine Funktionsweise und Geschichte besser kennenzulernen. Die interaktiven Bildschirme waren jedoch ebenfalls eine gegebene Möglichkeit Schabernack zu treiben. So standen unter der Kategorie „Was wünschen Sie sich vom EU Parlament?“ nicht nur wahre Dinge wie: „Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit“, sondern ebenfalls „GTA 6“ , „Alkohol für Kleinkinder“ und „kostenloses Bier“. Doch auch das Atomium hatte, abgesehen von seinem viel zu überteuerten Shop, viel zu bieten und war nicht nur in seinem optischen Ausmaß beeindruckend – auch wenn die Höhe der Aussichtsplattform nichts für schwache Nerven war.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es am Dienstagnachmittag gemeinsam ab ins EU Parlament zu einem erneuten Termin mit Frau Wechsler und ihrer parlamentarischen Assistentin Julia Preiß, welche unsere Fragen ausführlich beantworteten. Am Mittwochnachmittag hingegen besuchten wir weitere Gebäude Brüssels; darunter die ebenfalls beeindruckende Nationalbasilika des Heiligen Herzens, sowie das Magritte Museum, welches die größte Sammlung an surrealen Werken des belgischen Künstlers René Magritte ausstellt. Die Mischung aus Realismus, Surrealismus und erotischer Kunst war in der Tat ein außergewöhnliches Erlebnis, zumal die Titel der Werke für Verwirrung sorgten und doch Raum für Interpretationen ließen. Zurück in Antwerpen, verbrachten wir den Abend in der Oper und sahen uns eine neumoderne Aufführung des Stückes Grand Finale an.

Mit zahlreichen Referaten begann der Donnerstagvormittag; gleich im Anschluss eine Stadtführung, um noch mehr über die Geschichte der Stadt in Erfahrung zu bringen. Einmal quer durch Antwerpen, vorbei an den essentiellsten Plätzen, endete die Führung am MAS (Museum aan de Stroom). Mit zehn Stockwerken und einer großen Aussichtsplattform, die einen überwältigenden Überblick über die Stadt lieferte, gab es genügend Möglichkeiten sich gemeinsam die Beine zu vertreten und selbstständig das Museum zu erkunden. Der restliche Tag handelte von den übrigen Referaten, die uns ganz schön auf Trapp hielten. Denn trotz der einstündigen Wanderung zu unserem Bus war der Tag noch lange nicht zu Ende. Denn als wir uns um 18 Uhr noch immer im Middelheim Park befanden, um Statuen zu betrachten, um Statuen zu betrachten, die teilweise nicht mehr im Park waren, war es definitiv höchste Zeit für die Heimreise.

Mit Blick auf die Uhr wurde die Nachtruhe für den letzten Abend um eine Stunde nach hinten verschoben und so konnte, trotz dem vielseitigen, doch anstrengenden Tagesprogramm, der letzte Abend vollends ausgelebt werden.

Verfasserin: Aurelia Feesenmayr (Presse AG)

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